Allgemeine Informationen

Der Begriff "Psychotherapie" umfasst Methoden, die mithilfe kommunikativer und psychologischer Mittel die Behandlung psychischer und psychosomatischer Krankheiten anstreben, seelisches Leiden lindern oder Verhaltensstörungen korrigieren wollen. Die Psychotherapie ist – in Abgrenzung zu anderen zwischenmenschlichen Interaktionen – ein geplanter Prozess, der gemeinsam zu erarbeitende Ziele anstrebt und auf erlernbaren Techniken und einer wissenschaftlichen Theorie menschlichen Verhaltens basiert. Es gibt verschiedene psychotherapeutische Verfahren.

 


Ich biete neben einer ärztlichen psychosomatischen Grundversorgung vor allem tiefenpsychologisch-fundierte und analytische Psychotherapie, sowie Psychoanalyse an. Die drei Methoden werden mitunter als „psychodynamische Verfahren“ zusammengefasst. Gemeinsam ist ihnen die Annahme, dass es unbewusste seelische Prozesse gibt, die unsere Wahrnehmung, unser Erleben und Verhalten entscheidend mitbestimmen, ohne dass wir die Ursachen und Gründe dieser Beeinflussung erkennen. Die Verfahren wurden und werden in ihrer Wirkungsweise, ihren Veränderungsmöglichkeiten und bzgl. der Dauerhaftigkeit ihrer Effekte wissenschaftlich ausführlich untersucht.

 

Während auf der einen Seite in der tiefenpsychologisch-fundierten Psychotherapie ein Arbeitsschwerpunkt – der sogenannte Therapiefokus – aktiv ausgewählt, untersucht und bearbeitet wird, ist der Verstehensprozess in der Psychoanalyse möglichst ungerichtet und frei. Dabei werden im Laufe der Zeit viele unterschiedliche Themen im Mittelpunkt der Betrachtung stehen, wodurch eine tieferes und ganzheitliches Selbstverständnis möglich wird, was jedoch auch deutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt. Die analytische Psychotherapie nimmt zwischen diesen zwei Polen eine mittlere Position ein.

 


Meiner persönlichen Haltung entspricht es, dass bei psychodynamischen Verfahren das Verstehen des Patienten an erster Stelle steht. Das bedeutet, bevor etwas geändert oder eine Empfehlung ausgesprochen werden kann, sollten die Ursachen eines Symptoms bzw. die Beweggründe eines Verhaltens verstanden worden sein. Dies erfordert stets etwas Zeit und Geduld,  sowie ein gewisses Interesse an psychischen Prozessen. Meiner Erfahrung nach steigt diese Neugier am eigenen Seelenleben auch im Verlauf einer psychodynamischen Therapie und führt zur Erweiterung des persönlichen Blickwinkels. Letztlich ist es ein zentrales Motiv psychodynamischer Verfahren, die seelische Freiheit einer Person zu vergrößern.


Die genannten Verfahren können grundsätzlich in Form der Einzelpsychotherapie oder als Gruppentherapie durchgeführt werden, bei Bedarf auch als Familien- bzw. Paartherapie oder mit gelegentlicher Einbeziehung von Angehörigen. Behandelt werden können neben  psychischen und psychosomatischen Krankheiten auch die seelischen Folgen körperlicher Erkrankungen (z. B. Herzerkrankungen, Tumoren, Diabetes, chronische Entzündungen, Autoimmunerkrankungen). Ebenso Stress (wie Arbeitsbelastungen, familiäre Probleme, Trennungen etc.) und psychische wie auch körperliche Traumatisierungen sind häufige Behandlungsanlässe. Die Auswahl des geeigneten Behandlungsverfahrens richtet sich neben der medizinischen Indikation vor allem nach Ihren persönlichen Vorstellungen und Lebensumständen. Die gesetzlichen Krankenversicherungen übernehmen im Falle einer medizinischen Indikation bzw. beim Vorliegen einer seelischen Erkrankung initial auch die jeweils anfallenden Behandlungskosten (oft ist eine Kostenübernahme vorab zu beantragen).


 

Meiner Neigung entspricht es, dass ich Psychotherapie gerne in Gruppen anbiete, soweit dies für den Einzelnen möglich ist. Ich habe mit Gruppen sehr positive Erfahrungen gesammelt und bin überzeugt, dass Gruppentherapie einigen Patienten besser helfen kann, sich weiter zu entwickeln, als vergleichbare Einzeltherapien. In Gruppen haben Patienten die Möglichkeit, aus unterschiedlichen Blickwinkeln und vor dem Hintergrund verschiedener Lebenserfahrungen wertvolle Rückmeldungen zu bekommen, diese zu überdenken oder zu verinnerlichen. Die Gruppe bietet auch die Chance, neue Erkenntnisse oder Haltungen im geschützten Rahmen anzuwenden. Durch die Berichte Anderer kann man erfahren, dass man mit seinen Sorgen und Nöten nicht allein ist und fühlt sich dabei unterstützt

Paartherapie und Familientherapie

Neben den Therapieverfahren für Einzelpersonen biete ich in meiner Praxis auch Paartherapie und Familientherapie an. Diese Verfahren unterscheiden sich insofern grundlegend von anderen Therapieformen, da in beiden Fällen keine Einzelperson als Patienten definiert wird. Vielmehr sind beide Partner bzw. alle Familienmitglieder in der Therapie gleichberechtigt und gleich verpflichtet.

Die gesetzlichen Krankenversicherungen bezahlen Psychotherapie - unabhängig vom jeweiligen Verfahren - grundsätzlich nur für Einzelpersonen, die seelisch erkrankt sind, nicht jedoch für Paare oder Familien. Eine Einzel-Psychotherapie kann zwar auch regelmäßig unter Einbeziehung des Partners stattfinden, wenn dies gewünscht wird oder erforderlich ist. Es ist jedoch festzulegen, wer erkrankt ist und als Patient behandelt wird. Bei Paar- und Familientherapien wird keine individuelle (seelische) Krankheit in den Mittelpunkt der Behandlung gestellt, sondern die Beziehungen der Beteiligten untereinander. Paartherapien und Familientherapien befinden sich nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung und sind daher auch grundsätzlich privat zu finanzieren. Sitzungen finden bei beiden Therapieformen üblicherweise in Abständen von 2 bis 4 Wochen statt.